DSV kauft Schenker für 14 Milliarden Euro
DSV fügt einen weiteren Eintrag in seine reiche Geschichte von Übernahmen hinzu. Mit dem Kauf von Schenker von der Deutschen Bahn gab DSV seine bisher größte Transaktion bekannt. Laut DSV beläuft sich der Wert der Übernahme auf 14,3 Mrd. € (fast 360 Mrd. Kronen), die mit 4 bis 5 Mrd. € an Eigen- und Fremdkapital finanziert werden soll.
Zusammen werden DSV und Schenker einen erwarteten Umsatz von ca. 39,3 Milliarden Euro (ab 2023) erzielen und rund 147.000 Mitarbeiter in mehr als 90 Ländern beschäftigen.
Die Übernahme stärkt die Position von DSV in Deutschland, wo verschiedene zentrale Funktionen erhalten bleiben, darunter die Präsenz von Schenker in Essen. DSV plant in den nächsten 3 bis 5 Jahren Investitionen in Höhe von 1 Milliarde Euro in den deutschen Markt.
"Mit dieser Akquisition verbinden wir zwei starke Unternehmen zu einem weltweit führenden Transport- und Logistikkonzern, wovon unsere Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre profitieren werden", kommentierte Jens H. Lund, CEO der DSV-Gruppe, die Übernahmeankündigung.
Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, fügte hinzu: "Der Verkauf von DB Schenker an DSV ist die größte Transaktion in der Geschichte der DB und eröffnet unserer Logistiktochter eine klare Wachstumsperspektive. Für uns war es wichtig, einen starken Partner für Schenker und eine langfristige Heimat für die Mitarbeiter des Unternehmens zu finden."
DSV teilte mit, dass die Sozialzusagen für die Schenker-Mitarbeiter in Deutschland bis zu zwei Jahre nach Abschluss der Vereinbarung gelten. Die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses geltenden Tarifverträge und individuellen Arbeitsbedingungen für die deutschen Mitarbeiter werden in der Regel für zwei Jahre beibehalten. DSV wird die deutschen Mitbestimmungsgrundsätze anwenden.
Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn und des Bundesministeriums für Digitalisierung und Verkehr, die in den kommenden Wochen erwartet wird. Darüber hinaus steht die Übernahme unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen, die für das zweite Quartal 2025 erwartet werden.
DSV ist für seine Akquisitions- und Fusionspolitik bekannt und hat in seiner Geschichte bereits vierzig Fusionen abgeschlossen. Im Jahr 1976 wurde das Unternehmen durch eine Vereinbarung zwischen neun unabhängigen Speditionsunternehmen gegründet. Im Jahr 1989 erfolgte die Übernahme von zwei konkurrierenden Exportunternehmen, Borup Autotransport und Hammerbro, gefolgt von Samson Transport im Jahr 1997 und der Svex-Gruppe im Jahr 1999. Im Jahr 2000 kaufte das Unternehmen die DFDS Dan Transport Group, fünf Jahre später wurde J. H. Bachmann übernommen und 2006 kam Frans Maas hinzu. Im Jahr 2008 erwarb DSV ABX Logistics, vier Jahre später das tschechische Unternehmen Čechofracht und 2016 kam UTi Worldwide hinzu. Mit der Übernahme des Logistikdienstleisters Panalpina Welttransport im Jahr 2019 stieg DSV in die Top Vier der globalen Logistikbranche auf. Im Jahr 2021 erwirbt DSV Agility Logistics.
Quelle: Logistiksysteme.